maandag 12 januari 2015

Oswald Spengler Gedanken 1941

Selectie uit het boekje


nr 50 Im Wesentlichen ist niemand tolerant.

nr 55. Das Christentum ist die einzige Religion in der Weltgeschichte, in welcher ein Menschenschicksal der unmittelbaren Gegenwart zum Sinnbild und Mittelpunt der gesamten Schöpfung geworden ist.

nr 62 Im religiösen Mitleid bringt der immerlich Mächtige dem machtlosen seine Überlegenheit dar. Der Mit-Leidende tötet etwas in sich.

nr 68 Es gibt keinen ‘Menschen an sich’, wie die Philosophen schwatzen, sondern nur Menschen zu einer Zeit, an einen Ort, von einer Rasse, einer persönlichen Art, die sich im Kampfe mit einer gegebenen Welt durchsetzt oder unterliegt, während dat Weltall göttlich unbekümmert ringsum verweilt. Dieser Kampf ist das Leben.

nr 88 Wer Leib und Seele trennt, hat keins von beiden.

Nr 97. Leben ist Tun und Leiden. Je wissender ein Mensch, desto tiefer sein seelisches Leid.

nr 111 Gemeinschaftsgefühl und Herdengefühl sind ganz verschiedene Dinge – das eine opfert das Ich, das andere kriecht aus Mangel an einen Ich zusammen.

nr 112 Nähe ohne Notwendigkeit erzeugt Hass.

nr 114 Leidenschaften machen abhängig.

nr 119 Jede Tat verändert die Seele des Handelnden.

nr 143 In der geschichtlichen Wirklichkeit regiert nicht das Ideal, die Güte und die Moral – ihr Reich ist nicht von dieser Welt! – sonder der Entschluss, die Energie, die Geistesgegenwart, die praktische Begabung. Mit Klagen und sittlichen Gerichten schafft man die Tatsache nicht ab. So ist der Mensch, so ist das Leben, so ist die Geschichte.

nr 156. Der Irtum eines grossen Denker ist wertvoller als die Wahrheit eines Mittelmässigen.

nr 161 Höheres Denken ist zweckfrei wie die Kunst, ein Drang dem mann folgen muss.

nr 183 Für mich ist ‘Volk’ eine Freiheit der Seele. Alle grosse Ereignissen der Geschichte sind nicht eigentlich von Völkern ausgeführt worden, sondern haben Völker erst hervorgerufen… Was ein Volk von einer Bevölkerung unterscheidet, es aus dieser aushebt und wieder in ihr aufgehen lässt, ist stets das innere Erlebnis des ‘Wir’. Je tiefer dieses Gefühl, desto stärker ist die Lebenskraft des Verbandes…. Diese Verbände können Sprache, Rasse, Namen und Land sein; solange ihre Seele dauert, eignen sie sich Menschen jeder denkbaren Herkunft innerlich an und formen sich um.

nr 193 Recht haben ist ein Ausdruck von Macht.

nr 199. Was mann in eine Verfassung hineinschreibt, ist immer unwesentlich. Was der Gesamtinstinkt allmählich daraus macht, darauf komt es an.

nr 213. Jedes gewachsenes Recht ist das Ergebnis von Pflichten.

nr 246. Begeisterung ist eine Tugend für Geführte, ein Laster bei Führern. Geist ist wichtiger als Begeisterung.

nr 356. Alles was gross geraten ist, geht an der Kleinheit der Erben zugrunde.

nr 237 Von zehn Menschen die sich mit Politik beschäftigen, wollen neun ihre Grundsätze ‘verwirklichen’ und nicht das politische Leben, wie es wirklich ist, vorwärts bringen.

nr 350 Was die römische Weltherrschaft betrifft, so ist sie ein negatives Phänomen, nicht das Ergebnis eines Überschusses von Kraft auf der einen - den hatten die Römer nach Zama 1 nicht mehr - , sondern das eines Mangels an Widerstand auf der anderen Seite. Die Römer haben die Welt gar nicht erobert. Sie haben nur in Besitz genommen, was als Beute für jedermann dalag. Das Imperium Romanum ist nicht durch die äusserste Anspannung  aller militärischen und finanziellen Hilfsmittel, wie es einst Karthago gegenüber der Fall gewesen war, sondern durch den Verzicht des alten Ostens auf äussere Selbstbestimmung entstanden.
1. Slag bij Zama 202 v Chr: Republiek Rome tegen het Carthaagse Rijk.

nr 367 Pazifismus heisst den geboren Nichtpazifist die Herrschaft überlassen.nr 50 Im Wesentlichen ist niemand tolerant.